Die Zeitstandsprüfung ermittelt das Verhalten von Werkstoffen bei konstanter Prüfkraft und hohen Temperaturen über längere Zeiträume. Solche „Creep“-Tests sind notwendig, da Werkstoffe bei langanhaltenden statischen Belastungen – teils über mehrere Jahre – und großer Hitze ihr Verhalten ändern können. Die Herausforderung besteht hier darin, die Versuchsparameter über Tage oder Jahre präzise konstant zu halten. Langzeitkennwerte von Hochtemperaturbauteilen wie Kraftwerkskomponenten oder Flugturbinenteile werden überwiegend mittels Zeitstandversuch ermittelt. Kennwerte sind dabei unter anderem die Zeit bis zum Bruch von Proben oder die Dehnungswerte aus der Probenmessung.